Wir stellen uns vor

Elisa-Kauffeld-Oberschule: Ein Überblick

Die Elisa-Kauffeld-Oberschule bietet eine umfassende Ausbildung, die auf individuellen Stärken aufbaut und zur persönlichen Entfaltung anregt. Bei uns können die Schülerinnen und Schüler folgende Schulabschlüsse erwerben: Hauptschulabschluss, Sekundarabschluss I Hauptschulabschluss, Sekundarabschluss I Realschulabschluss und erweiterter Sekundarabschluss I.

Unsere Schule ist eine teilgebundene Ganztagsschule, d. h. an drei Nachmittagen in der Woche findet entweder Unterricht oder ein AG-Angebot statt. Die EKO ist eine Schule, die Zeit zur persönlichen Entwicklung bietet. Schülerinnen und Schüler mit verschiedenen Begabungen lernen gemeinsam in einer Klasse und profitieren voneinander.

Besonders in den unteren Jahrgängen legen wir großen Wert auf soziales Lernen. Ab der 6. Klasse kann Französisch als zweite Fremdsprache gewählt werden. Während der gesamten Schullaufbahn bieten wir eine ausführliche Beratung an und entwickeln Perspektiven für eine Ausbildung oder ein Studium. Unsere Schülerinnen und Schüler lernen, Selbstverantwortung für ihr Leben und die Gestaltung ihrer Zukunft zu übernehmen.

Auf unserer Webseite finden Sie umfassende Informationen zu unserer Schule, den vielfältigen Projekten und Aktivitäten sowie aktuelle Neuigkeiten und wichtige Termine.

Über die Schulform der Oberschule

Seit dem Schuljahr 2012/2013 ist die ehemalige Haupt- und Realschule Jever eine Oberschule und trägt den Namen Elisa-Kauffeld Oberschule.

Die Elisa-Kauffeld-Oberschule kurz EKO ist eine teilgebundene Ganztagsschule d. h. an zwei Nachmittagen (Dienstag und Donnerstag) ist der Unterricht verpflichtend. Mittwochs findet ein freiwilliges Angebot statt.

Die EKO Jever umfasst die Jahrgänge 5 – 10 und ist nach Schuljahrgängen gliedert. Aufgrund eines breiten, differenzierten Bildungsangebotes können an der Oberschule unterschiedliche Abschlüsse (Hauptabschluss, Realschulabschluss und erweiterter Realschulabschluss als Voraussetzung für den Besuch eines Gymnasiums) erreicht werden. Sie ermöglichen es, den Bildungsweg berufs- oder studienbezogen fortzusetzen.

Ziele und Aufgaben der Oberschule

  • Stärkung der Grundfertigkeiten
  • Selbstständiges Lernen
  • Soziales Lernen
  • Grundlegende, erweitere und vertiefte Allgemeinbildung
  • Qualifikationen, mit denen sie ihren Bildungsweg berufs-, aber auch studienbezogen fortsetzen können
  • Erziehung zu Werten und Normen und zu einem verantwortungsbewussten Mitwirken in der Gesellschaft
  • Vorbereitung auf den Übergang in ein Gymnasium, für den Eintritt in eine berufliche Ausbildung oder den Übergang in eine berufsbildende Schule

Unterricht

Die EKO ist eine jahrgangsbezogene Oberschule mit Fachleistungsdifferenzierung. Das bedeutet, dass die Schüler gemeinsam im Klassenverband unterrichtet werden. Ab Klasse 7 werden die Schüler in den Fächern Englisch und Mathe in Fachleistungskurse aufgeteilt. Ab Klasse 8 geschieht dies auch im Fach Deutsch und ab Jahrgang 9 wird in einem naturwissenschaftlichen Fach differenziert.

Stundentafel

  • In Klasse 5. Klassenunterricht
  • Ab Klasse 6. Wahlpflichtkurse, hier ist auch eine zweite Fremdsprache möglich
  • Ab Klasse 9. Profilwahlpflicht
  • Im Nachmittagsbereich Arbeitsgemeinschaften

Elisa Kauffeld

Wer war Elisa Kauffeld?

Ihr jahrzehntelanges friedenspolitisches Engagement aus der für sie selbstverständlichen Verantwortung den nachfolgenden Generationen gegenüber und ihr kompromissloser Einsatz für Frieden und eine Welt ohne Atomwaffen sind es der Schule wert, die Erinnerung an diese unbeugsame, aufrechte Persönlichkeit wach und in Ehren zu halten.

Im Rahmen eines Projektes im Jahr 2012 recherchierten Schülerinnen über das Leben von Elisa Kauffeld und besuchten die Sillenstederin zu Hause. Einige Wochen vor der Namensgebungsfeier unserer Schule verstarb Elisa Kauffeld im Alter von 98 Jahren. An der bewegenden Trauerfeier in der St. Florian-Kirche in Sillenstede nahmen auch Schülerinnen und Schüler der Schule teil.

Warum Elisa Kauffeld?

Oberschule Jever nach Elisa Kauffeld benannt

Zeitgleich mit der Einführung der Schulform „Oberschule“ heißt die ehemalige Haupt- und Realschule Jever jetzt Elisa-Kauffeld-Oberschule. Von der Idee bis zur tatsächlichen Namensgebung dauerte es zweieinhalb Jahre.

45 Jahre lang war die Schule ohne einen Namen ausgekommen. Bis 1966 gab es noch die Volksschule, die in Jever aber in eine Stadtknaben- und eine Stadtmädchenschule aufgeteilt war. Daraus wurde in den sechziger Jahren die Hauptschule Jever, die in den siebziger Jahren um die Orientierungsstufe ergänzt wurde. Sie befand sich in unmittelbarer Nachbarschaft zur Realschule Jever. Mit der Selbständigkeit dieser beiden Schulen war es 2004 vorbei, nachdem die Orientierungsstufen landesweit aufgelöst wurden. Der Landkreis Friesland als Schulträger beschloss, beide Schulen zu einer zusammengefassten Haupt- und Realschule unter einem Dach zu fusionieren. In 2010 gab es erste Überlegungen: Die „No name“-Schule sollte einen Namen erhalten, das war schließlich Konsens aller in der Schule Tätigen. Unverwechselbar sollte er sein und drei Anforderungen erfüllen: Der Namensgeber musste sich für Werte wie Frieden, Freiheit und Demokratie eingesetzt und damit Vorbildcharakter für die Schülerinnen und Schüler haben und er musste aus der Region kommen. Der Schulträger signalisierte Zustimmung zu diesem Vorhaben.

Die Schule begab sich auf den Weg der Namenssuche.

Schülerinnen und Schüler, Eltern, Kolleginnen und Kollegen gaben ihre Vorschläge ab und auch die örtliche Presse, das „Jeversche Wochenblatt“, konnte für diesen Prozess gewonnen werden, denn man wollte die Namensfindung auf möglichst breite Füße stellen und die Bevölkerung Jevers einbinden. Schließlich ging es um eine „ihrer“ SEK-I-Schule in Jever. Anfang 2011 rief die Zeitung ihre Leserschaft auf, sich an der Suche zu beteiligen. Auf diese Weise kamen insgesamt mehr als 30 ernst zu nehmende Namensvorschläge zusammen, die allerdings nicht alle den genannten Anforderungskriterien genügten. Der Schulvorstand zog nach langen Beratungen sechs von diesen Vorschlägen in die engere Wahl:

  1. Oswald Andrae (1926-1997), jeverscher Schriftsteller, der sich, politisch engagiert, für Umweltschutz und Abrüstung und nicht zuletzt für eine kritische Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte einsetzte.
  2. Hermann Gröschler (1880-1944), Vorsteher der jüdischen Synagogengemeinde in Jever
  3. Elisa Kauffeld (1913-2012), Friedensaktivistin und Atomkraftgegnerin aus Sillenstede
  4. Fritz Levy (1901-1982), NS-Verfolgter, letzter überlebender jüdischer Einwohner der Stadt, jeversches Original und zuletzt Ratsherr
  5. Johann Lünemann sen. (1888-1967), hisste 1945 die weiße Fahne auf dem jeverschen Schloss, war später Vorsitzender des Bürgervereins
  6. Heinrich Ommen (1874-1959), Lehrer am Mariengymnasium Jever, NS-Gegner, Liberaler, Oldenburgischer Landtagsabgeordneter.

In einer Projektwoche im Oktober 2011 befasste sich die Klasse 10bR mit ihrer Klassenlehrerin Katja Minssen in sechs Gruppen mit Recherchen zu diesen sechs Personen, befragte dazu auch viele Jeveraner (als einziger noch lebender potentieller Namensgeber konnte Elisa Kauffeld dabei persönlich befragt werden), bereitete Präsentationen vor und gab dadurch Argumentations- und Entscheidungshilfen für den bevorstehenden Abstimmungsprozess in der Schule.

Der begann mit verschiedenen Informationsveranstaltungen einen Monat später. Souverän präsentierten die Projektgruppen die Ergebnisse ihrer Recherchen in einer Gesamtkonferenz, allen Schülern in drei Jahrgangsversammlungen und in einer Elternvollversammlung. Zeitnah fanden daraufhin im Lehrerkollegium, in allen Klassen und in der Elternschaft getrennt voneinander die Abstimmungen über die zur Wahl stehenden sechs Personen statt. Das Ergebnis war eindeutig: mit deutlicher Mehrheit in allen drei an der Schule beteiligten Gruppen wurde Elisa Kauffeld als Namensgeberin für die neue Oberschule in Jever gewählt.

Elisa Kauffeld

„Wenn du den Frieden willst, musst du den Frieden vorbereiten“, schrieb sie damals auf eine der Ausstellungstafeln. Sie selbst hatte bis an körperliche und psychische Belastungsgrenzen dafür gearbeitet. Die Fotos von ihr als weißhaarige Frau, die bei einer Sitzblockade von Polizisten weggetragen wird und sich später vor Gericht wegen Nötigung verantworten muss, gingen bundesweit durch die Medien.

Geboren am 17. Oktober 1913 in London verbrachte sie ihre ersten Lebensjahre im Schwarzwald und erinnerte sich noch immer an die Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg, die am Esszimmerfenster vorbeimarschierten. Die Familie zog nach Bremen, wo Elisa zur Schule ging und mit fünf Geschwistern aufwuchs. Sie lebte als Au-pair mehrere Jahre in der Schweiz und in England, bevor die Lufthansa sie als erste Stewardess einstellte. Dort lernte sie ihren Mann kennen; inzwischen war der Zweite Weltkrieg ausgebrochen. Mitten im Bombenalarm brachte sie 1940 ihr Baby zur Welt. 1942 stürzte ihr Mann mit dem Flugzeug ab. Voller Trauer um ihn und voller Sorge um den kleinen Sohn kämpfte die junge Frau täglich ums Überleben im Krieg. Sie heiratete ein zweites Mal, bekam zwei weitere Kinder.

Die Brutalität der Kriege, die damit verbundenen Todesängste hatten sich Elisa Kauffeld unauslöschlich eingebrannt. Ende der 70er Jahre, als ihre Kinder erwachsen waren und sie von ihrem zweiten Mann getrennt, begann sie sich als Pazifistin zu engagieren. Aufgrund des Nato-Doppelbeschlusses, bei dem es um die Aufstellung US-amerikanischer Atomraketen in Westeuropa und auch in der Bundesrepublik ging, bildete sich auch die Friedensinitiative Jever-Schortens. Elisa Kauffeld war Mitbegründerin, später der Motor.

Frei von beruflichen und familiären Verpflichtungen machte sich die zierliche Rentnerin an die Arbeit, die künftig ihr Leben bestimmen sollte. Sie lud zur Teilnahme an Ostermärschen ein, organisierte Infostände, entfachte politische Diskussionen in der Presse und machte in der Öffentlichkeit als „Demo-Oma“ Furore. In ihrem kompromisslosen Wirken für eine Welt ohne Waffen polarisierte Elisa Kauffeld. Die Menschen bewunderten, belächelten, beschimpften, drohten Elisa Kauffeld. „Das war nicht immer leicht auszuhalten“, gab sie einmal zu. Dennoch hat sie ihre Überzeugung nie geleugnet. Im April 86, zwei Tage nach dem Super-Gau in Tschernobyl, nahm sie an einer Seniorenblockade in Mutlangen teil, wo Nato-Atomraketen lagerten. Von da an blockierte sie mindestens einmal im Jahr die Zufahrten zu Massenvernichtungslagern, in Ludwigswinkel gegen Giftgas, in Bonn vor den Botschaften der Atombombentestländer, in Büchel gegen US-amerikanische Atombomben. Als sie sich in Gorleben Protesten gegen Atomtransporte anschloss, traten Polizisten mit Füßen nach ihr.

Mehrfach stand sie wegen zivilen Ungehorsams vor Gericht, wurde zu Geldstrafen und gemeinnütziger Arbeit verurteilt. Die verheerenden Wirkungen der Atomwaffen auf menschliches Leben hätten ihr keine andere Wahl gelassen, als nach Ausschöpfung anderer Mittel zivil ungehorsam zu werden, formulierte sie einmal vor Gericht. Wie viele ihrer Mitstreiter riskierte sie immer wieder Gefängnis. Doch die Initiativen der Friedensgruppen waren erfolgreich. Nach politischen Vereinbarungen Ende der 80er Jahre wurden die Atomraketen abgezogen und verschrottet, auch die in Mutlangen. „Eine gewisse Befriedigung“ habe sie damals empfunden, Freude nach den Jahren des Widerstands. (Sitzblockaden sind seit 1995 übrigens straffrei …)

Es folgte jetzt der offizielle Antrag der Schule an den Schulträger, eine der Abstimmung entsprechende Namensgebung zu beschließen. Im Februar 2012 stimmte der Schulausschuss des Landkreises Friesland einstimmig zu, wenig später auch der Kreistag bei Enthaltung der CDU-Fraktion. Somit war der Weg frei für die Benennung zur „Elisa-Kauffeld-Oberschule“. In Angriff genommen wurde jetzt die Planung einer Veranstaltung zur Namensgebung am 14. Juni, in die auch Elisa Kauffeld selbst, die ihre Wahl übrigens mit sehr großer Freude aufgenommen hatte („Womit hab‘ ich das bloß verdient?“), und ihre Tochter mit eingebunden wurden. Eine Arbeitsgruppe des Kollegiums half tatkräftig mit, das Programm zu planen und Wegbegleiter sowie Gäste aus Politik und Verwaltung einzuladen.

Leider war es Elisa Kauffeld nicht mehr vergönnt, an der Feier zur Namensgebung „ihrer“ Schule teilzunehmen. 98-jährig verstarb sie am 16. Mai in ihrem Haus in Sillenstede. An der bewegenden Trauerfeier in der St. Florian-Kirche nahmen Delegationen der Schüler- und Elternschaft sowie des Kollegiums der Schule teil.

Mit dem Einverständnis der Hinterbliebenen wurde am 14. Juni als Termin für die Namensgebung festgehalten. Und es wurde eine würdevolle Veranstaltung. Rund 200 Menschen waren gekommen, darunter enge Freunde, Weggefährten und die Familie der Verstorbenen. Erinnerungen an Elisa Kauffeld waren es denn auch, die sich wie ein roter Faden durch die gesamte zweistündige Feierstunde zogen. Jeder hatte sie auf seine Weise gekannt – Landrat Sven Ambrosy genauso wie der „Laway“-Sänger Gerd „Ballou“ Brandt, die Tochter Gisela Janssen ebenso wie die Friedensaktivistin und Wegbegleiterin Ingrid Donk und Schulleiter Wolfgang Niemann-Fuhlbohm.

Elisa Kauffeld habe sich in ihrem Engagement um die Menschenrechte immer im Spannungsfeld zwischen gesetzlichen Rechtsnormen und Gerechtigkeitsnormen, denen sie sich ihrem Gewissen gegenüber verpflichtet fühlte, befunden. „Und sie hat sich für ihr Gewissen entschieden“, sagte Regierungsschuldezernent Dr. Ralf Drabent. Beeindruckt von den Gesprächen, die sie im Zuge ihrer Recherchen in der Projektgruppe mit Elisa Kauffeld geführt hatten, zeigten sich die Schülerinnen Marina Babatz, Annika Kaehler, Hilke Ihmels und Kira Patelt. Sie sei eine kluge, internationale, durchsetzungsstarke Frau gewesen, meinte Sven Ambrosy, die ihre Meinung mit starken Argumenten immer und überall vertreten habe. „Es war oft schwer, ihr etwas entgegenzusetzen.“ Krieg sei die unwürdigste Form zwischenmenschlicher Konfliktlösung, führte Gisela Janssen aus, „der Einsatz für den Frieden ist ein Weg, den es sich für junge Menschen zu gehen lohnt.“ Sie sei ein Vorbild aus der Region, so Wolfgang Niemann-Fuhlbohm, und dürfe als Person nicht in Vergessenheit geraten. Die Schule wolle auch konzeptionell an die Ideale ihrer Namenspatin anknüpfen und habe deswegen ein Leitbild erarbeitet und beschlossen. „Ein bloßes Anhängen eines Etiketts reicht uns nicht.“ Sehr persönliche Erinnerungen kamen bei Ingrid Donk hoch: „Sie hat immer um die Wahrheit gestritten und ihren Teil zum großen Frieden dazugegeben. Es war ihre Aufgabe, das zu verkünden, was nicht mehr geschehen darf.“ Die Schule sei nun in der Verpflichtung, die Ideale von Elisa Kauffeld weiter zu thematisieren und in ihrem Sinne zu handeln.

Umrahmt wurden die Redebeiträge von musikalischen Beiträgen der Gruppe „Laway“ und Schülerinnen und Schülern des WPK Musik der Schule. Zum Schluss des offiziellen Festakts wurden 98 blaue Luftballons mit der weißen Friedenstaube darauf als „Gruß an Elisa Kauffeld“ in den Himmel geschickt.

Im Herbst diesen Jahres will man an der Elisa-Kauffeld-Oberschule einen besonderen Gedenktag begehen: am 17. Oktober wäre Elisa Kauffeld 100 Jahre alt geworden …

von: Klaus Blume-Wenten

Quelle: Leuchtturm (Zeitschrift der Bildungsgewerkschaft in Ost-Friesland), Nr. 116, 2. September 2013, 35. Jhrg.

Krokusse blühen in Erinnerung an Elisa Kauffeld

Der Frühling ist da. Im Herbst 2013 haben Schüler der EKO 350 Blumenzwiebeln gepflanzt. Anlässlich des 100. Geburtstages unserer Namensgeberin Elisa Kauffeld hatten die Schüler die Krokusse von Frau Janssen (die Tochter von Frau Kauffeld, Sillenstede) geschenkt bekommen. Nun blühen die Krokusse, erinnern an Elisa Kauffeld und schmücken unser Schulgelände mit vielen farbigen Blüten.

Zum 100. Geburtstag von Elisa Kauffeld

Der 100. Geburtstag der Namensgeberin unserer Elisa-Kauffeld-Oberschule wurde mit einer Feierstunde begangen. Nahe Verwandte, Freunde, alle Schüler, Lehrer und Mitarbeiter der Schule trafen sich zu Ehren des Geburtstags von Elisa Kauffeld zu dieser stimmungsvollen Stunde. Schüler und Lehrer sangen und musizierten, trugen Gedichte vor, von denen auch einige selbst verfasst waren. Ein Film über den Werdegang von Elisa Kauffeld wurde von einer Klasse vorbereitet und an diesem Vormittag gezeigt.

Leitbild der E-K-O Jever

Elisa Kauffelds jahrzehntelanges friedenspolitisches Engagement aus Verantwortung den nachfolgenden Generationen gegenüber, ihr konsequenter und kompromissloser Einsatz
für eine gesunde Umwelt, für den Frieden und für eine Welt ohne Atomwaffen sind uns Verpflichtung und Anliegen zugleich.

Mit dem E-L-I-S-A Prinzip wollen wir die Werte unserer Namensgeberin umsetzen.

 

Entwicklung fördern und begleiten

 

  • Wir stärken das eigenverantwortliche Lernen und Arbeiten und vermitteln Medienkompetenz.
  • Wir orientieren uns an der individuellen Leistungsfähigkeit und fördern durch differenzierende und unterstützende Maßnahmen.
  • Wir bestärken die Leistungsmotivation und Anstrengungsbereitschaft unserer Schüler/innen.
  • Wir kooperieren mit den Eltern, informieren und ermutigen zur engen Zusammenarbeit.

 

Lebenswege eröffnen

 

  • Wir sorgen dafür, dass die Schüler/innen die notwendigen Schlüsselqualifikationen und das fachliche Grundwissen erwerben, um eine weiterführende Schule oder einen Berufsabschluss erfolgreich zu bestehen.
  • Wir geben früh Berufsorientierung, begleiten unsere Schüler/innen bei ihren ersten Erfahrungen im Arbeitsleben und arbeiten eng mit hiesigen Wirtschaftsbetrieben und -organisationen zusammen.

 

Individuen stärken und Soziales Lernen lehren

 

  • Wir geben allen Schülerinnen und Schülern das Gefühl erwünscht zu sein und nehmen sie und ihre Anliegen ernst.
  • Wir ermöglichen ihnen ihren individuellen Interessen und Fähigkeiten entsprechend Schwerpunkte zu setzen und Kreativität zu entwickeln.
  • Wir erwünschen und unterstützen Teamgeist, kommunikative Kompetenz und die Übernahme von Verantwortung.
  • Wir unterstützen das Eintreten der Schüler/innen für ihre jeweiligen Interessen, verlangen aber gleichzeitig die Akzeptanz anderer, eventuell gegensätzlicher Interessen. Deshalb fordern wir die ausschließlich friedliche und respektvolle Überwindung von Gegensätzen.

 

Schulleben persönlichkeitsbildend gestalten

 

  • Wir gestalten ein lebendiges Schulleben mit Feste und Veranstaltungen.
  • Wir fahren auf Klassenfahrt und unternehmen Tagesausflüge.
  • Wir führen Wettbewerbe, Wettkämpfe und Schulturniere sportlich fair durch.
  • Wir fördern das Interesse an einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung.
  • Wir schaffen Atmosphäre.    

 

Aufklärung betreiben

 

  • Wir stärken das Bewusstsein über die Verantwortung, die eigene Gesundheit.
  • Wir fördern und fordern körperliche Bewegung zur Stützung von Gesundheit und Wohlbefinden.
  • Wir treten ein für eine friedliche, humanistische, von Toleranz geprägte demokratische Gesellschaft.
  • Wir setzen uns ein für ein ökologisches Wirtschaften und für einen achtsamen Umgang mit unserem schulischen Umfeld.

Inklusion an der Elisa-Kauffeld-Oberschule

Konzept zur Inkusion an der EKO Jever

1. Vorwort

Der Aufbau eines inklusiven Bildungssystems ist ein wichtiger Bestandteil der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention zur Förderung der Chancengleichheit für Menschen mit und ohne Behinderungen. Nach ihr haben Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf gemeinsam mit allen anderen Kindern einen Anspruch auf wohnortnahe Beschulung. Seit dem Schuljahr 2013/2014 ist die Inklusion in Niedersachsen für alle Schüler*innen der Klassenstufen 1 und 5 aufsteigend verbindlich eingeführt worden. Die EKO Jever möchte Chancengleichheit für jeden einzelnen erzielen und die jeweils bestmöglichen Bildungswege eröffnen. Damit leistet die Schule einen Beitrag zur Umsetzung des gesetzlich verankerten Rechts auf eine inklusive Beschulung. Voraussetzung hierbei ist ein wertschätzender und respektvoller Umgang miteinander.

2. Zielvorstellung

Die Schüler*innen der EKO Jever begehen alle gemeinsam ihren Schulalltag und werden währenddessen ihren Fähigkeiten entsprechend gefördert.

3. Situation an der EKO Jever

An der EKO Jever können ab dem Jahrgang 5 alle Schüler*innen gemäß ihren persönlichen Fähigkeiten und Voraussetzungen unterrichtet werden. Eine sonderpädagogische Förderung ist in allen Bereichen (körperlich-motorische Entwicklung, emotional-soziale Entwicklung, Bereiche Lernen, Sprache, Hören, Sehen und geistige Entwicklung) möglich. Durch einen Fahrstuhl im Schulgebäude sind alle wichtigen Räumlichkeiten der Schule barrierefrei erreichbar. Außerdem ist es dank eines eingerichteten Postens für Inklusion im Schuletat möglich, auch spontan wichtige Anschaffungen zu tätigen, die inklusives Unterrichten ermöglichen.

In Jahrgang 5 wird seit dem Schuljahr 20/21 eine Eingangsdiagnostik in den beiden Fächern Mathematik und Deutsch durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Testung führen direkt zu einer individuellen Förderplanung/Forderplanung der Schüler*innen, die in bestimmten Bereichen Defizite/Stärken aufweisen.

  • Das Konzept wieder ständig evaluiert und erweitert.
  • Ab dem siebten Schuljahr findet sukzessive eine Differenzierung in Fachleistungskurse in den Hauptfächern (Englisch, Mathe ab Jahrgang 7, Deutsch ab 8 und Chemie ab Jahrgang
  • Hier werden die Schüler entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit unterschiedlichen Niveaus zugeordnet. Schüler, die nach Klasse 9 einen Abschluss der Förderschule Lernen erwerben und somit zieldifferent beschult werden, werden hier zumeist den Grundkursen zugeordnet.

Ab dem 5. Jahrgang wird außerdem die Individuelle Lernentwicklung (ILE) dokumentiert und auf den in diesem Zusammenhang installierten Pädagogischen Konferenzen Stärken und Schwächen der Schüler*innen jeder Klasse besprochen. Auch diese Besprechungen sind Grundlage vieler Förder-/Fordermaßnahmen an der EKO. Zum Kollegium der EKO gehört seit dem Schuljahr 19/20 auch eine Förderschullehrkraft für den Förderschwerpunkt Lernen. Diese arbeitet schwerpunktmäßig in den Jahrgängen 5/6. Durch den Einsatz dieser Lehrkraft werden gleich zwei wichtige Aspekte sichergestellt:

  1. In Schuljahrgang 5 wird gewährleistet, dass eine Lehrkraft mit einem sonderpädagogischen Schwerpunkt und entsprechender Erfahrung alle Schüler*innen mit ihren Besonderheiten von Beginn an kennenlernt. Dies ist vor dem Hintergrund einer schnellen und effizienten Förderplanung wichtig. Die Förderschullehrkraft kann in diesem Bereich auch schnellstmöglich präventiv tätig werden, einen drohenden Förderbedarf erkennen und Maßnahmen ergreifen (lassen), die diesen abwenden.
  2. Durch die ununterbrochene Begleitung in den ersten beiden Schuljahren an der EKO wird allen Beteiligten (Schüler*innen, Eltern/Erziehungsberechtigten und Lehrer*innen) dem gemeinsamen Arbeiten eine nicht unwesentliche Kontinuität zugrunde gelegt, die es ermöglicht, sich ganzheitlich auf den Schüler/die Schülerin einzulassen und die Förderung für alle Seiten zufriedenstellend in die Wege zu leiten.

Ab dem Schuljahrgang 7 beginnt an der EKO die Phase der Berufsorientierung. Im Laufe der Schuljahre 7-10 finden sehr verschiedene Maßnahmen zur Diagnose von Stärken und Schwächen im Hinblick auf einen späteren Ausbildungsberuf bzw. die berufliche Zukunft statt. Hier arbeitet die EKO eng mit der Bundesagentur für Arbeit und dem zugehörigen Berufsinformationszentrum (BIZ) zusammen. Im Zuge dieser Kooperation wird den Schüler*innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf zusätzlich eine Rehabilitationsberatung angeboten und durch die Schule angebahnt. Ziel dieser Beratung durch eine spezialisierte Fachkraft der Bundesagentur ist es u.a. Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben gemeinsam mit den Erziehungsberechtigten zu erörtern, die die Schwierigkeiten beseitigen oder mildern, die auf Grund von gesundheitlichen Einschränkungen die Berufsausbildung oder Berufsausübung erschweren oder unmöglich erscheinen lassen.

Die Schulsozialarbeiterin der EKO konzentriert sich im Schulalltag nicht nur auf den Umgang mit Problemen, sondern verfolgt in Kooperation mit diversen Schulpartnern (u.a. JUZ Jever, Suchtberatungsstelle Friesland, profamilia Wilhelmshaven, Schuldnerberatung der Diakonie, Polizeikommissariat Jever usw.) auch stets einen präventiven Ansatz. Zudem ist sie mit verschiedenen Beratungsstellen sowie Ansprechpartnern unterschiedlicher Institutionen vernetzt und kann daher in Absprache weitere Hilfsangebote anbahnen.

Außerdem gehört seit vielen Jahren ein Beratungslehrer zum Team, der allen am Schulleben Beteiligten zur Seite steht, wenn es bspw. um folgende Probleme geht: Probleme im Unterricht, in der Schule oder zu Hause, dies können Lernprobleme, Leistungsprobleme, soziale Konflikte in der Schule oder auch eine Schullaufbahnberatung sein. Ansprechpartner ist der Beratungslehrer auch ausdrücklich für Lehrer*innen.

Schulsozialarbeit und Beratungslehrer besetzen aufgrund der hohen Schnittmenge ihrer Aufgabenbereiche seit einigen Jahren ein gemeinsames Büro. Dies ermöglicht ihnen eng und zielorientiert zusammenzuarbeiten und einen guten Austausch zu pflegen.

4. Umsetzung sonderpädagogischer Förderung an der EKO Jever

An der EKO Jever arbeiten Lehrer*innen der zuständigen Förderschulen Lernen, Geistige Entwicklung und auch Körperlich-Motorischer Entwicklung (Friedrich-Schlosser-Schule Jever) und Emotional-Soziale Entwicklung (Heinz-Neukäter-Schule, Varel). Außerdem unter-stützen Lehrkräfte der Mobilen Dienste Hören und Sehen die an der EKO tätigen Lehrkräfte und weiteres pädagogisches Personal bei ihrer täglichen Arbeit mit Schülern sonderpädago-gische Förderbedarfe.

Die Zusammenarbeit mit dem oben genannten sonderpädagogischen Personal ist durch folgende Merkmale gekennzeichnet:

  • unterrichtsbegleitende Maßnahmen im Klassenverband / Teamteaching / innere Differenzierung, wie z.B. Kleingruppenarbeit, Arbeit am selben Thema, jedoch mit unter-schiedlichen Aufgabenstellungen usw.
  • sonderpädagogische Förderung zu Basisqualifikationen z.B. Lese- und Rechtschreibförderung, Mathematikförderung, Konzentrationstraining / äußere Differenzierung (Schüler*innen arbeiten phasenweise, aber in Ausnahmefällen außerhalb des Klassenraumes).
  • Erstellen / Bearbeiten / Bereitstellen differenzierter Unterrichtsmaterialien / differenzierter Lernzielkontrollen.
  • sonderpädagogische Diagnostik / Lernstandserhebungen / regelmäßige Überprüfung des sonderpädagogischen Unterstützungsbedarfs.
  • Prozessbegleitung bei der individuellen Förderplanung sowie der Dokumentation dieser.
  • (auf Wunsch) das Führen von Beratungsgesprächen mit Kolleg*innen zum Einsatz sonderpädagogischer Verfahren (z.B. Kind – Umfeldanalyse).
  • Vorbereitung, Durchführung und Auswertung von Beratungsgesprächen mit den Erziehungsberechtigten (gemeinsam mit der Klassenlehrkraft) hinsichtlich der Festlegung von Förderzielen, der Lern- und Verhaltensentwicklung, Möglichkeiten der Förderung, außerschulische Hilfemöglichkeiten (Mobiler Dienst, Erziehungsberatungsstelle Jever, KJP Wilhelmshaven, etc.).
  • Vorbereitung, Durchführung und Auswertung von Beratungsgesprächen mit den Schülern (gemeinsam mit der Klassenlehrkraft).
  • Jahrgangsbezogene Zuordnung der Förderschullehrkräfte / langfristige Begleitung der Schüler mit Förderbedarf.
  • Ein Teil der Stunden für sonderpädagogische Unterstützung wird von Regellehrkräften geleistet. Diese Kollegen*innen sind in sogenannten Doppelsteckungen für die individuelle Förderung einzelner Schüler*innen oder Kleingruppen einer Lerngruppe zuständig.

5. Schulabschlüsse

  • Alle zielgleich unterrichteten Schüler*innen erhalten den von ihnen in der Klasse 9/10 erreichten Schulabschluss der EKO Jever.
  • Alle zieldifferent unterrichteten Schüler*innen können einen Abschluss der Förderschule ihres Förderschwerpunktes (Geistige Entwicklung oder Lernen) bekommen.
  • Zieldifferent unterrichtete Schüler*innen mit dem Förderschwerpunkt Lernen können bei entsprechenden Leistungen den Hauptschulabschluss nach Klasse 9 erhalten, müssen dafür den Jahrgang dann wiederholen. Dies erwies sich in der Vergangenheit als äußert erfolgreich.

6. Zeitplan für bestimmte oben erwähnte (sonderpädagogische) Maßnahmen

 

Jahrgang

Maßnahme

(Ungefährer) Zeitpunkt

5

Eingangsdiagnostik in den Fächern Deutsch und Mathematik

Abschluss der Diagnostik (Durchführung und Auswertung) bis zu den Herbstferien

Pädagogische Konferenz (PäK)

Nach Abschluss der Eingangsdiagnostik

Förderplanerstellung

Spätestens auf der PäK

6

Evaluation bestehender Förderpläne

Erster Monat des neuen SJ und dann alle 3-4 Monate

PäK

Spätestens zwei Wochen vor dem Beratungstag

7

PäK

Spätestens zwei Wochen vor dem Beratungstag

Evaluation bestehender Förderpläne

Erster Monat des neuen SJ und dann alle 3-4 Monate

8

PäK

Spätestens zwei Wochen vor dem Beratungstag

Evaluation bestehender Förderpläne

Erster Monat des neuen SJ und dann alle 3-4 Monate

Anbahnung der Rehabilitationsberatung

Im Laufe des 1. Schulhalbjahres

9

PäK

Spätestens zwei Wochen vor dem Beratungstag

Evaluation bestehender Förderpläne

Erster Monat des neuen SJ und dann alle 3-4 Monate

10

PäK

Spätestens zwei Wochen vor dem Beratungstag

Evaluation bestehender Förderpläne

Erster Monat des neuen SJ und dann alle 3-4 Monate

Projekt „Soziales Handeln“

An der Elisa-Kauffeld-Oberschule Jever bildet die Förderung des sozialen Lernens einen Schwerpunkt der pädagogischen Arbeit. Mit dem Projekt „Soziales Handeln“ haben wir einen Rahmen geschaffen, der es den Schülerinnen und Schülern ermöglicht, die erlernten sozialen Kompetenzen einzubringen und zu erweitern.

Das Projekt „Soziales Handeln“ bedeutet, jede Schülerin und jeder Schüler des 9. und 10. Jahrgangs unserer Schule übernimmt in der Schule oder in einer anderen Einrichtung eine Aufgabe, die geeignet ist, sich durch eigenverantwortliche, helfende Arbeit - also durch soziales Handeln - für andere Menschen einzubringen.

Der zeitliche Umfang beträgt 30 Stunden, die in der unterrichtsfreien Zeit entweder in einem wöchentlichen Rhythmus oder in einem größeren Block abgeleistet werden sollen. Eine Kontinuität in der Arbeit ist uns dabei wichtig.

Von den Schülern und Schülerinnen wird erwartet, dass sie engagiert kleinere Aufgaben übernehmen, z.B. sich um einzelne Personen/ Kinder intensiver kümmern (Gespräche führen, vorlesen, spazieren gehen etc.), also dann unterstützend eingreifen, wenn die zu betreuende Person Hilfe und Ansprache benötigt.

Die Schüler/innen werden von Lehrkräften betreut, die als Kontaktpersonen für die mitwirkenden Einrichtungen zur Verfügung stehen und bei Schwierigkeiten vermitteln.